Das ging schnell: Nach nur neun Spieltagen ist das Intermezzo von Petr Ruman als Trainer von Türkgücü München schon wieder beendet. Das gab der Drittligist am Montagnachmittag bekannt. Die Münchener hatten am Samstag mit 1:3 beim 1. FC Saarbrücken verloren. Zwölf Punkte aus den bisherigen neun Spielen sowie Platz zehn sind offenbar zu wenig für die Ansprüche in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuletzt verlor Türkgücü drei von vier Spielen. Ruman, zuvor bei Greuther Fürth II tätig, hatte erst im Sommer das Amt übernommen.
Der Nachfolger des ehemaligen Fürth-Stürmers steht ebenfalls bereits fest. Und der ist in NRW auch kein Unbekannter. Peter Hyballa übernimmt ab sofort das Amt bei dem Klub, für den seit diesem Sommer auch Ex-RWE-Kapitän Marco Kehl-Gomez spielt.
Um Hyballa, der im Sommer noch Taktik-Experte beim ZDF während der Europameisterschaft war, hatte es zuletzt zahlreiche Schlagzeilen gegeben. Erst im Mai wurde er als neuer Trainer des dänischen Zweitligisten Esbjerg fB vorgestellt, doch nur drei Monate später warf der 45-Jährige schon wieder hin. Denn in Dänemark gab es massive Vorwürfe gegen ihn aus Spielerkreisen, die ihn des Mobbings bezichtigten und auch zu harte Trainingsmethoden vorwarfen. Sogar Sexismus wurde Hyballa vorgeworfen. Der Trainer trat zwei Wochen später zurück und sprach von einer "Hetzjagd".
Auch bei seinem vorherigen Job bei Wisla Krakau ging es unschön zu Ende. Dort war im Mai nach einem halben Jahr Schluss, auch hier soll es sich der gebürtige Bocholter mit dem Großteil der Mannschaft verscherzt gehabt haben. Nun startet der streitbare Fußballlehrer einen neuen Versuch in der 3. Liga - es könnte ein Pulverfass werden. Dass auch die Münchener nicht lange zögern, wenn irgendetwas nicht läuft, wie geplant, beweist nicht zuletzt die schnelle Ruman-Entlassung.